Offener Brief an Tesla 25.08.2022
Wassertafel Berlin-Brandenburg
www.wassertafel.org
Dr. Heidemarie Schroeder
hmeschroeder@gmail.com
Ulrike Fink von Wiesenau
presse@wassertafel.org
Tesla Germany GmbH
Teslastr. 1
15537 Grünheide
Geschäftsführung
Grünheide, den 25.08.2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
Tesla muss sich der Tatsache bewusst sein, dass die Errichtung des Werkes wie auch seine schnellstmögliche Inbetriebnahme seitens der Brandenburger und bundesdeutschen Politik höchst erwünscht waren und sind. Das Landesamt für Umwelt hatte daher nicht zu überprüfen ob, sondern nur wie eine Genehmigung des Werkbaus rechtssicher möglich sei.
Es handelt sich bei Tesla um eine der innovativsten Firmen der Welt und auch nach eigenem Verständnis um eine Firma, die ihr Schwergewicht im Umweltschutz sieht. Daraus sollte schlussfolgern, dass Tesla nicht nur global nach diesem Umweltschutz strebt, wie z.B. über eine Reduktion des CO2-Ausstosses von Fahrzeugen, sondern dies auch lokal tun müsste. Deshalb müsste es für Tesla selbstverständlich sein,
- In einer der trockensten Regionen Deutschlands kein Trinkwasser zu verschwenden, sondern in der Produktion einen geschlossenen Wasserkreislauf zu implementieren.
- Sollte Tesla verhindern wollen, dass seine Abwässer in die Spree eingeleitet werden und damit das Trinkwasser der Berliner gefährden können.
Diese beiden Forderungen erhebt die Wassertafel Berlin-Brandenburg gegenüber Tesla. Darüber hinaus erbitten wir um Stellungnahmen zu folgenden Punkten:
- Zu den tausenden Pfahlrammungen zur Fundamentgründung, die die Grundwasserleiter des Baugrundes beeinträchtigen.
- Zu den unzureichenden Ausgangszustandsuntersuchungen des Geländes vor Baubeginn.
- Zum Versäumnis des Einsatzes von Folientechnik*** zum Schutz der Grundwasserleiter.
- Zu dem Umstand, dass der Bau einer Lagerhalle beantragt, eine Batteriefabrik, die ein ganz anderes Gefährdungspotential für das Wasser hat, aber installiert wurde.
- Zu den mehrfachen Verletzungen des Wasserschutzgesetzes während der Bauphase.
Die Wassertafel Berlin-Brandenburg fordert die Beauftragung einer wirklich unabhängigen Institution für eine nachträgliche Untersuchung des Baugrundes wie auch ein fortlaufendes Monitoring einer Gefährdung des Grundwassers durch Tesla selbst. Gefälligkeitsgutachten in diesem Zusammenhang sollte Tesla schon aus eigenem Interesse zurückweisen.
Für die Wassertafel Berlin-Brandenburg
Dr. Heidemarie Schroeder und Ulrike von Wiesenau
*** Herr Alexander Riederer hatte anlässlich der Erörterungen in 09/2020 in der Stadhalle in Erkner zugesichert, dass der Nachfrage Christian Teberts (ökopol) nach Einsatz von Folientechnik „künftig berücksichtigt werden“ würde.
Es ist dies ein Offener Brief der Wassertafel Berlin-Brandenburg. Ihre Antworten wie auch eventuell ausbleibende Antworten veröffentlichen wir an geeigneter Stelle bzw. leiten sie weiter.