Am 15.08.2022 konnten wir eine Einladung der Umweltsenatorin Bettina Jarasch wahrnehmen, die als Reaktion auf unseren Offenen Brief, den wir am 09.12.2021 symbolisch vor dem Roten Rathaus überreicht hatten, erfolgte. Vertreter der Blue Community, des Berliner Wasserrats, der Grünen Liga, der Wassertafel, von Gemeinwohl in BürgerInnenhand und weiterer Initiativen trugen während eines einstündigen Gesprächs ihre Anregungen, Vorschläge und Sorgen vor. Dies waren u.a. der Wunsch nach mehr Trinkwasserbrunnen in der Stadt und genügend kostenfreien Toiletten, die Abkehr von der Idee, Regenwasser als „Abfall“ zu behandeln, der Vorschlag, bei Neubauten und Grundsanierungen von Häusern zwei Leitungssysteme zu installieren, so dass Wasser und Energie mehrfach genutzt werden könnten, die Forderung, sich um Kleingewässer zu kümmern und auch das Wassersparen in Schulen publik zu machen. All diese Vorschläge stiessen bei der Senatorin auf offene Ohren und sie betonte, dass sie das Engagement unserer Gruppen schätze – sie selbst war ja einst auch in solchen aktiv. Die Warnung der Wassertafel, dass auch bei modernster Abwasserbehandlung durch nicht zu klärende Stoffe eine Belastung des Berliner Trinkwassers drohe, wenn Klärwasser von Industrie und Gewerbe künftig VOR dem Müggelsee in die Spree eingeleitet würde, nahm die Senatorin ernst. Sie verneinte jedoch die Möglichkeit einer Einflussnahme auf den Standort eines Klärwerks und damit auf den Ort, an dem Teslas und die Abwässer weiterer Industrie und Gewerbes in die Spree eingeleitet werden. Dagegen sagte sie zu, sich bei der Abwassereinleitung „für die Einhaltung allerhöchster Umweltstandards“ einsetzen zu wollen. Da die Wassertafel Berlin-Brandenburg hiermit zumindest seitens des Landesamtes für Umwelt Brandenburg sehr schlechte Erfahrungen hat, wird sie sich mit dieser Zusage nicht zufrieden geben, sondern ein echtes Eingreifen der Senatorin zum Schutz des Berliner Trinkwassers fordern.
Mit allen anwesenden Gruppen vereinbarte die Senatorin, in der Zukunft regelmässige Treffen sowohl auf der „Arbeitsebene“ als auch mit ihr durchzuführen, bei denen wir unsere Fachkompetenz zum Nutzen des Berliner Trinkwassers einbringen könnten.