Zum 25.08.2022 hatte Tesla verschiedene Initiativen, darunter auch die schärfsten Kritiker einer Ansiedlung der Gigafactory in Freienbrink, zu einer Begehung des Geländes eingeladen. Aktueller Auslöser dieses Angebots, das Kritikern erstmalig die Gelegenheit gab das Gelände zu betreten, waren Berichte in der Presse zu Fragen, die zur Feuchthaltung der Bauwege und Strassen im Baugelände und zur Regenwasserversickerung aufkamen.
Es wurde viel über sehr Spezielles gesprochen: über Löschwasserrückhaltebecken, Sedimentationsbecken, Regenwasserversickerungskonzepte u.a.m.. Anwesende Wissenschaftler der TU Berlin, anderer Institutionen und auch Geohydrologen und Ökologen der Vereine und Bürgerinitiativen nutzten die Gelegenheit, kritische Fragen zu stellen. Es wurde klar, dass Tesla im Detail bereit ist, Verbesserungsvorschläge umzusetzen oder auch die Kommunikation nach Aussen zu verbessern, dass sie sich aber absolut nicht des Gefährdungspotentials bewusst sind, welches sie durch das Bauen im Wasserschutzgebiet oder durch die Einleitung von Abwässern in die Spree für das Trinkwasser der Berliner und der Brandenburger darstellen. Grosse Störfälle***, denen gegenüber sie als nicht genügend gewappnet erscheinen, oder Beeinträchtigungen der naheliegenden Wasserfassung Hohenbinde, werden sich auch erst im Laufe von Jahrzehnten einstellen oder bemerkbar machen – Tesla jedoch denkt an den Profit von heute und von morgen.
Die Wassertafel Berlin-Brandenburg nutzte die Gelegenheit, um ihre zu Tesla diametral entgegengesetzte Herangehensweise an die Problematik darzulegen und um an Teslavertreter einen allgemeineren Fragen- und Forderungskatalog als Offenen Brief zu überreichen. Die Antworten des Unternehmens stehen noch aus.
*** Der Brand bei Tesla am 26.09.2022 (Foto Sven Schuster) belegt das fehlende Bewusstsein Teslas für seinen Standort im Wasserschutzgebiet und die ungenügende Vorbereitung auf Störfälle.