Zum Weltwassertag, dem 22.03.2022, hatte die Wassertafel Berlin-Brandenburg zusammen mit der Bürgerinitiative Grünheide zu einer Demonstration aufgerufen. Am gleichen Tag feierte Tesla die Auslieferung seiner ersten in Grünheide erzeugten Fahrzeuge. Wir liefen vom Bahnhof Fangschleuse bis zum Teslagelände, wo eine Kundgebung mit vielen Rednern stattfand. Etwa 100 Menschen aus verschiedenen Regionen der Erde nahmen teil. Obwohl die Sonne schien, waren die äusseren Bedingungen nicht optimal: Wir durften nicht die Strasse benutzen sondern wurden auf Waldwegen „versteckt“ und Einsatzwagen der Polizei blockierten die Sicht auf unsere Transparente. Dennoch verbuchen wir unsere Aktion als vollen Erfolg. Während Robert Habeck bei Tesla erklärte, jedes E-Auto vermindere die Abhängigkeit von (russischem) Öl und Gas, rechneten wir vor, dass die Beschleunigung eines Tesla-Y von 130 kmh auf 260 kmh eine Vervierfachung seines Energieverbrauchs bedeutet. Während Elon Musk über die Wasserproblematik lachte, belegten wir die Gefährdung des Trinkwassers der Berliner und Brandenburger. TeilnehmerInnen aus Nord-, Mittel- und Südamerika berichteten, wie die Extraktion von Nickel, welches für die Batterien von E-Autos benötigt wird, ihr Wasser verseucht, ihre Heimat zerstört und sogar ihr Leben bedroht. Eine Teilnehmerin  aus Guatemala zitierte  eine Betroffene, dass diese keine Umweltheroin sein wolle, dass sie auch unseren „technischen Fortschritt“ nicht wolle, dass sie nur mit ihrer Familie in Frieden an ihren Lagunen leben wolle. Diese Lagunen und dieses Leben würde für Nickel, wie Tesla es benötige, zerstört.

 

Die Zeitung „Junge Welt“ berichtet von den Orten, an denen am 22.03.2022, dem „Weltwassertag“ und gleichzeitig „Delivery Day“ Teslas, entweder gefeiert oder -weit ungeduldiger als durch uns- demonstriert wurde:

„Die Politprominenz übte derweil den Bückling: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesklimaminister Robert Habeck (Grüne) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hielten am Dienstag hymnische Kurzreden beim offiziellen Produktionsstart der ersten europäischen Tesla-Fabrik in Grünheide.“

„Aktivisten von »Sand im Getriebe« und »Aktion autofrei« blockierten während der Feier der Musk-Fanboys die Zufahrten zum Gelände, andere seilten sich an umliegenden Autobahnbrücken ab.“

 

Der link zum ganzen Artikel:

https://www.jungewelt.de/artikel/423139.us-elektroautobauer-giga-gaga-in-gr%C3%BCnheide.html